überbeanspruchen

Überbeanspruchen ist ein deutsches Verb, das zwei Bedeutungen hat. Zum einen bedeutet es, etwas mehr zu beanspruchen oder zu fordern, als gerechtfertigt ist – also übermäßig Anspruch zu erheben. Zum anderen bedeutet es, eine Ressource, Infrastruktur oder eine Person durch zu große Anforderungen zu belasten; also zu überlasten oder zu strapazieren.

Typische Anwendungsfelder sind Umwelt- und Ressourcenmanagement, Wirtschaft, Arbeitswelt und Rechtskontext. In Umwelt- oder Infrastrukturtexten beschreibt es, wenn Kapazitäten durch Nachfrage oder Nutzung an ihre Grenzen geraten. Beispiel: Die Infrastruktur wird durch das rasante Wachstum überbeansprucht. In rechtlichen oder vertraglichen Zusammenhängen spricht man von Überbeanspruchung von Ansprüchen, wenn Forderungen über vertragliche Vereinbarungen hinausgehen.

Die Vergangenheitsformen: Präteritum: überbeanspruchte; Partizip Perfekt: überbeansprucht. Synonyme: überlasten, strapazieren; nahe verwandte Begriffe: überfordern, übertreiben. Der Begriff ist eher fachsprachlich und wird in Berichten, Analysen und sachlichen Artikeln verwendet; in der Alltagssprache kann er auch hyperbolisch verwendet werden, ist aber weniger geläufig.

Herkunft: Zusammensetzung aus über- und beanspruchen; im Neuhochdeutschen bezeugt.