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Überschwingern

Überschwingern bezeichnet in der Regel die transienten Überschreitungen der Ausgangsgröße eines Systems gegenüber dem endgültigen stationären Wert, die auftreten, sobald sich der Eingang ändert, insbesondere bei der Sprungantwort. Überschwinger treten typischerweise auf, wenn das System unterdämpft ist (Dämpfungsverhältnis ζ liegt zwischen 0 und 1) und Schwingungen in der Reaktion des Systems vorhanden sind. Die Größe des Überschwingers wird oft als prozentualer Überschwingen M_p angegeben.

Für die Standardform eines linearen zeitinvarianten, einheitlichen Rückkopplungssystems mit der Übertragungsfunktion G(s) = ω_n^2 /(s^2 + 2 ζ ω_n

In höheren Systemordnungen kann es zu mehreren Überschwingern kommen; der größte Peak wird als Maximum Overshoot

s
+
ω_n^2)
beträgt
der
prozentuale
Überschwingen
bei
einem
Sprung
von
0
auf
1
M_p
=
exp(-ζ
π
/
sqrt(1-ζ^2))
×
100
%,
sofern
ζ
<
1.
Die
Anstiegszeit
bis
zum
höchsten
Überschwingen
(Peak
Time)
ist
t_p
=
π
/(ω_n
sqrt(1-ζ^2)).
Bei
ζ
≥
1
treten
keine
Überschwinger
auf
und
die
Reaktion
ist
monoton.
bezeichnet.
Ursachen
sind
unterdämpfte
Pole,
Resonanzphänomene
oder
zu
hohe
Verstärkung.
Praktisch
ist
Überschwingen
oft
unerwünscht,
da
es
zu
Überschreitungen
von
Grenz-
oder
Sicherheitswerten
führen
kann.
Maßnahmen
zur
Reduktion
umfassen
Anpassung
von
Dämpfung
und
Frequenz
des
Reglers
(z.
B.
PID-Tuning,
Lead-/Lag-Komponenten,
zusätzliche
Filter).
Anwendungen
finden
sich
in
der
Elektronik,
Regelungstechnik,
Robotik,
Fahrzeug-
und
Luftfahrttechnik.