trojaner

Trojaner, auch Trojanische Pferde genannt, sind eine Kategorie von Schadsoftware, die sich als legitime oder nützliche Programme ausgibt, um Benutzer zur Installation zu verleiten. Im Gegensatz zu Viren oder Würmern verbreiten sich Trojaner nicht eigenständig; ihr Erfolg basiert überwiegend auf Täuschung und Social Engineering. Nach der Ausführung führen sie oft verdeckte Aktionen aus, etwa das Öffnen einer Hintertür, das Stehlen von Zugangsdaten, das Herunterladen weiterer Schadsoftware oder das Ausführen von Ransomware. Manche Trojane fungieren auch nur als Downloader bzw. Dropper, während andere langfristigen Fernzugriff ermöglichen (Remote-Access-Trojaner, RAT).

Verbreitung und Funktionsweise: Trojaner gelangen oft per Phishing-E-Mail, gefälschte Software-Updates, unsichere Download-Seiten oder als Beigabe zu scheinbar harmloser Software auf den Rechner. Da sie sich als vertrauenswürdig ausgebende Anwendungen tarnen, erscheinen sie dem Benutzer zunächst legitim. Sobald sie aktiv sind, arbeiten sie meist im Hintergrund und greifen auf sensible Daten oder Systemfunktionen zu.

Typen und Payloads: Banking-Trojaner stehlen Finanzdaten; Spyware-Trojaner erfassen personenbezogene Informationen; Downloader-Trojaner laden weitere Schadsoftware nach; Backdoor-Trojaner eröffnen Remotekontakt; RATs ermöglichen volle Fernsteuerung; Ransomware-Trojaner verschlüsseln Dateien.

Schutz und Erkennung: Wirksamer Schutz basiert auf aktuellen Anti-Malware-Lösungen, regelmäßigen Updates von Betriebssystem und Anwendungen, sowie sicherer Nutzungsweise (Vorsicht bei E-Mails, Anhängen und Downloads). Weitere Maßnahmen umfassen Makro-Schutz in Büroanwendungen, Backups, Software- und Patch-Management, Anwendungs-Whitelisting sowie Anomalie- und Netzwerkanalyse (EDR/IDS).

Historie: Trojaner wurden in den 1990er Jahren bekannt und haben sich zu vielen Varianten entwickelt, darunter modulare Trojans im Rahmen von Malware-as-a-Service, die kriminellen Gruppen flexible Angriffsoptionen bieten.