risikogewichteten

Risikogewichteten ist ein zentraler Begriff der Bankenaufsicht, der im Deutschen oft als risikogewichtete Vermögenswerte (RWA) bezeichnet wird. Er beschreibt die Gewichtung der Vermögenswerte einer Bank nach ihrem relativen Ausfallrisiko, Sicherheiten und weiteren Risikofaktoren. Aus den gewichteten Vermögenswerten ergibt sich eine Kennzahl, die als Grundlage für die Ermittlung von Kapitalanforderungen dient.

Verwendung und Bedeutung: In gängigen internationalen Regulierungsrahmen, wie Basel II und Basel III, werden Kapitalanforderungen in Abhängigkeit von den RWAs festgelegt. Die Kapitalquote einer Bank wird in Relation zu diesen RWAs gemessen. RWAs berücksichtigen Kreditrisiken, Markt- und operationelle Risiken; je risikoreicher ein Vermögenswert eingeschätzt wird, desto höher ist sein Gewicht und desto größer die erforderliche Kapitalmenge, um potenzielle Verluste abzudecken.

Bereiche der Risikogewichtung und Methoden: Die Zuordnung der Gewichte erfolgt entweder über den Standardansatz (standardised approach), bei dem externe Ratings oder definierte Regeln zur Festlegung der Gewichte herangezogen werden, oder über den Internal Ratings Based-Ansatz (IRB), bei dem Banken mit eigener Risikobewertung arbeiten, sofern die Aufsicht dies zulässt. Gewichte variieren je nach Anlageklasse: hoch bewertete Staats- oder Bankenforderungen erhalten tendenziell niedrigere Gewichte, ungesicherte oder risikoreichere Forderungen höhere Gewichte, und komplexe Verbriefungen können sehr hohe Gewichte haben.

Bedeutung und Kritik: Die risikogewichteten Vermögenswerte beeinflussen Kapitalanforderungen, Risikomanagement und Kreditpolitik von Banken. Kritikpunkte umfassen die Komplexität der Gewichtungsmethoden und mögliche prozyklische Effekte. Reformen zielen auf Transparenz, Vereinfachung und stärkere Anreize für solides Risikomanagement.