polyphasischen

Polyphasisch beschreibt Systeme, die mehrere Phasen umfassen. Der Begriff leitet sich von den griechischen Wurzeln poly- („viel“) und phas- („Phase“) ab. In der Elektrotechnik, der Signalverarbeitung und verwandten Gebieten wird er verwendet, um Mehrphasen-Systeme zu kennzeichnen. Der Grundbegriff ist polyphasisch; in der Pluralform polyphasische Systeme wird er oft gebraucht.

In der Elektrotechnik bezieht sich polyphase auf Systeme, in denen mehrere Wechselspannungen mit unterschiedlichen Phasenlagen gleichzeitig erzeugt oder genutzt werden. Am verbreitetsten ist ein dreiphasiges System, dessen drei sinusförmige Spannungen 120 Grad gegeneinander verschoben sind. Vorteile sind eine gleichmäßigere Leistungsabgabe, glattere Drehmomente bei Maschinen, effizientere Übertragung und der Einsatz weniger Leiter pro Leistungseinheit.

Polyphasische Antriebe nutzen mehr als eine Phase, um ein rotierendes Magnetfeld zu erzeugen. Bei Induktions- und Synchronmaschinen sorgt das mehrphasige System für ein ruhigeres Drehfeld. Typische Verbindungen wie Stern- oder Dreieck-Schaltung beeinflussen Spannung, Strom und Leistungsfaktor. Vorteile sind höherer Startdrehmoment, bessere Leistungsdichte und einfachere Steuerung.

Im Bereich der Signalverarbeitung bezeichnet polyphase auch Techniken zur Zerlegung eines Signals in mehrere Phasen, um Filter- oder Resampling-Operationen effizienter umzusetzen. Polyphase-Filterbänke verteilen Filterarbeiten auf die einzelnen Phasen und ermöglichen so weniger Rechenaufwand bei Mehrkanal- oder Sampling-Szenarien.

Polyphasische Konzepte finden sich in der Energieversorgung, der Antriebstechnik, der Telekommunikation sowie digitalen und multiraten Systemen. Das gemeinsame Motiv ist die Nutzung mehrerer zeitlich verzogener oder räumlich verteilter Phasen, um Leistung, Effizienz oder Rechenaufwand zu optimieren.