plastinierten

Plastinierte Präparate bezeichnet man als Gewebe oder Organe, die durch Plastination konserviert wurden. Plastination ist eine Konservierungsmethode, bei der Wasser und Fett durch Polymere ersetzt werden, wodurch die Präparate trocken, geruchsfrei und langlebig bleiben.

Entwickelt wurde sie in den 1970er Jahren von Gunther von Hagens; 1977 führte er die Methode erstmals öffentlich vor und legte den Grundstein für plastinierte Präparate in Forschung und Lehre.

Der Prozess umfasst mehrere Schritte: Zunächst wird das Gewebe fixiert, um Strukturen zu stabilisieren; danach erfolgt eine Dehydration, meist durch Lösungsmittel wie Aceton, das Wasser ersetzt. Anschließend wird das Gewebe durch Imprägnation mit einem Polymer unter Vakuum oder Druck durchdrungen, wobei das Polymer das Gewebe ersetzt. Abschließend härtet das Polymer aus, wodurch der Präparat stabil wird. Typische Polymere sind Silikon, Polyester und Epoxidharze; je nach Wahl ergeben sich flexiblere oder steifere Plastinate.

Plastinierte Präparate werden breit in der medizinischen Ausbildung, in Lehreinrichtungen und in Museen verwendet. Eine bekannte Anwendung ist die Ausstellung von plastinierten Körpern, etwa Body Worlds, die populär geworden ist. Die Praxis ist Gegenstand ethischer Debatten, insbesondere hinsichtlich der Einwilligung von Spendern, Transparenz, Bildungswert versus Sensationscharakter sowie Fragen der Kommerzialisierung.