nichtthermischen

Nichtthermisch ist ein Fachbegriff, der Prozesse, Reaktionen oder Zustände beschreibt, die ohne eine signifikante Temperaturerhöhung ablaufen. Im Gegensatz zum Thermischen bezieht sich nichtthermisch auf Mechanismen, die nicht durch Wärme, sondern durch andere Treibkräfte wie Elektrischer Felder, Strahlung ohne Erhitzung, Druck oder mechanische Einflüsse gesteuert werden.

In der Physik und Technik findet der Begriff Anwendung bei nichtthermischen Plasmen: Hier ist die Elektronentemperatur hoch, die Gas- bzw. Molekültemperatur bleibt jedoch nahe Umgebungstemperatur. Solche Plasmen ermöglichen Oberflächenbehandlung oder Sterilisation bei geringer Wärmebelastung und werden in Medizin, Materialkunde und Umwelttechnik eingesetzt. Nichtthermische Strahlung beschreibt Ausstrahlung, deren Spektrum nicht durch eine Temperatur des emitierenden Körpers bestimmt ist; in der Astronomie verweisen solche Signale oft auf beschleunigte Teilchen statt auf Schwarzkörper-Hitze.

In der Lebensmitteltechnologie stehen nichtthermische Verfahren zur Inaktivierung von Mikroorganismen, die Wärmeprozesse ersetzen oder ergänzen sollen. Beispiele sind Hochdruckbehandlung (HPP), pulsfeldbehaftete Verfahren (PEF) und gepulstes Licht. Ziel ist, Mikrobiologie-Schäden zu erzeugen, ohne signifikantes Kochen oder Texturverlust der Produkte zu verursachen, wodurch Nährstoffe und Sensorik besser erhalten bleiben.

Zusammenfassend beschreibt nichtthermisch also Prozesse, die ohne oder mit vernachlässigbarer Erwärmung arbeiten, oft durch alternative Treibkräfte oder nicht-thermische Effekte. Es steht im Gegensatz zu thermisch bedingten Prozessen, die primär durch Temperaturänderungen gesteuert werden.