monoklinisch

Monoklinisch, auch Monoklin genannt, ist eines der sieben Kristallsysteme der Kristallographie. Es beschreibt Kristalle, deren Einheitzelle durch drei Achsen a, b und c bestimmt wird, wobei zwei Winkel rechtwinklig sind und der verbleibende Winkel β ungleich 90° ist. In der üblichen Standarddarstellung gilt α = γ = 90°, während β ≠ 90° gilt. Die Achsenlängen unterscheiden sich häufig, sodass a ≠ b ≠ c gilt. Diese Geometrie führt zu einer charakteristischen Schräge des Gitters, was sich in der Kristallform in der Regel als prismatisch oder plättchenförmig äußert.

Das monokline Gitter kann primitive (P) oder basiszentrierte (C) Gittertypen aufweisen. Die Symmetrie ist niedriger als in anderen Kristallsystemen; typischerweise vorhanden sind eine zweifache Rotationsachse oder Spiegelungselemente, wodurch sich insgesamt 13 monoklinische Raumgruppen ergeben.

Vorkommen und Beispiele: Monokline Strukturen kommen in vielen Mineralien vor, darunter Gips (CaSO4·2H2O) sowie Glimmerminerale wie Muskovit und Biotit. Weitere Beispiele finden sich in clinopyroxenen und diversen metamorphen bzw. magmatischen Gesteinen. Die physikalischen Eigenschaften solcher Stoffe sind anisotrop; mechanische, optische und thermische Eigenschaften hängen stark von der Kristallrichtung ab.

Anwendung: In der Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft dient das Monoklin-System der Beschreibung und Indizierung von Kristallstrukturen. Analytisch werden typischerweise Röntgen- oder Elektronenbeugung eingesetzt, um die Zellparameter und die Raumgruppe zu bestimmen.

Siehe auch: Kristallsysteme, Monokline Raumgruppen, Bravais-Gitter.