mikrochirurgische

Mikrochirurgie bezeichnet ein Teilgebiet der Chirurgie, das Operationen an sehr feinen Strukturen mit Hilfe eines Operationsmikroskops, mikrochirurgischer Instrumente und winziger Nahtmaterialien durchführt. Ziel ist eine besonders präzise Gewebebehandlung, die mikrovaskuläre Anastomosen sowie Nervenreparaturen ermöglicht, die mit bloßem Auge nicht oder nur schwer erreichbar wären.

Die Entwicklung der Mikrochirurgie begann in der Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Einführung des Operationsmikroskops. In den 1960er und 1970er Jahren wurden zunehmende Erfolge bei freien Gewebetransfers, Gefäß- und Nerventransfers sowie weiteren Rekonstruktionsverfahren erzielt, wodurch sich das Fach etabliert hat.

Zu den Anwendungsgebieten gehören die rekonstruktive Mikrochirurgie (freie Gewebetransfers, Gefäß- und Nervenreparaturen), Mikrochirurgie der peripheren Nerven, Ophthalmologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie Urologie und Neurochirurgie. Typische Verfahren sind mikrovaskuläre Anastomosen, Nervennahttechniken und komplexe Gewebeübertragungen.

Die Technik beruht auf dem Operationsmikroskop, feinen Instrumenten (Skalpelle, Pinzetten, Nadelhalter) und Mikro-Nahtmaterialien (typisch 9-0 bis 12-0 Nylon). Mikrochirurgische Techniken erfordern eine ruhige Hand, Präzision und umfassende Erfahrung. Zusätzlich kommen oft spezielle Hilfsmittel wie Doppler oder fluoreszenzbasierte Prüfmethoden zum Einsatz.

Ausbildung und Qualifikation: Nach einer grundständigen chirurgischen Facharztausbildung folgt meist eine spezialisierte Mikrochirurgie-Fellowship oder entsprechende Weiterbildungsabschnitte. Die Ergebnisse variieren je nach Indikation, aber die Mikrochirurgie ermöglicht hohe Erfolgsraten bei geeigneten Eingriffen; Risiken umfassen Gefäßthrombose, Flap-Verlust, Infektion und Nervenschäden.

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