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mehrkörpersimulation

Mehrkörpersimulation bezeichnet die rechnerische Modellierung und Analyse des dynamischen Verhaltens mehrerer miteinander wechselwirkender Körper. Typischerweise werden die Körper als starre Massen mit Massenträgheiten modelliert, die über Gelenke, Zwangsbedingungen oder Kontaktkräfte gekoppelt sind. Solche Systeme finden sich in der Robotik, in der Fahrzeugdynamik, in Computerspielen sowie in der Biomechanik und Raumfahrt. Ziel ist es, Bewegungen, Kollisionen, Kräfteverteilungen und energetische Eigenschaften unter Berücksichtigung von Reibung und Flexibilität abzuschätzen.

Die Bewegungsgleichungen ergeben sich aus Newton-Euler- oder Lagrange-Formulierungen; oft werden Freiheitsgrade durch Gelenke wie Rotations- oder

In der Praxis werden Mehrkörpersimulationen mit Physics-Engines oder wissenschaftlichen Bibliotheken umgesetzt. Bekannte Beispiele sind Bullet, ODE

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Prismen-Gelenke
festgelegt.
Die
numerische
Lösung
erfolgt
durch
Zeitintegration;
explizite
Methoden
(zum
Beispiel
Verlet
oder
Forward-Euler)
sind
einfach
und
schnell,
können
aber
bei
festen
Kontakten
oder
hohen
Dämpfungen
instabil
werden.
Implizite
Integratoren
(Backward-Euler,
Newmark)
bieten
bessere
Stabilität,
sind
aber
rechenintensiver.
In
Mehrkörpersystemen
treten
zusätzlich
Zwangsbedingungen
auf,
die
mittels
Lagrange-M
Multiplikatoren
oder
Baumgarte-Stabilisierung
berücksichtigt
werden.
Die
Kollisions­erkennung
umfasst
eine
grobe
Broad-Phase
zur
Reduktion
der
Prüfpaare
und
eine
genauere
Narrow-Phase
für
Kontaktpunktsuche;
Kontaktmodelle
definieren
Normal-
und
Tangentialkräfte
sowie
Reibungsgesetze
(z.
B.
Coulomb-Reibung)
und
behandeln
Stoss-
oder
Haftzustände.
und
MuJoCo;
es
gibt
sowohl
Open-Source-
als
auch
kommerzielle
Lösungen.
Forschungs-
und
Industrieanwendungen
fokussieren
sich
auf
Stabilität
von
Langzeit-Simulationen,
Realisierung
von
flexiblen
Bauteilen,
effiziente
Kollisionsabfrage
und
realistische
Reibungskonzepte.