lignifizierter

Lignifizierter, auch als lignifiziertes Gewebe bezeichnet, ist ein in der Botanik verwendeter Begriff für Zellen oder Gewebe, deren Zellwände durch das Polymer Lignin verstärkt und verhärtet sind. Lignin wird zusammen mit Zellulose und anderen Biomolekülen zu einer widerstandsfähigen, wasserabweisenden Struktur der sekundären Zellwand eingelagert. Lignifizierte Gewebe tragen zur mechanischen Festigkeit und Stabilität von Pflanzen bei.

Die Lignifizierung erfolgt während der Entwicklung sekundärer Zellwände, typischerweise in Gefäß- und Faserzellen des Xylems sowie im Sklerenchym. Durch den Phenylpropanoid-Stoffwechsel entstehen Lignin-Monomere wie Coniferyl-, Sinapyl- und p-Coumarylalkohol, die durch Enzyme wie Peroxidasen und Laccasen zu einem dreidimensionalen Polymer verknüpft werden. Lignin erhöht die Wasserdichtheit der Wand und macht sie widerstandsfähiger gegen Abbau durch Mikroorganismen. Der Prozess kann auch als Reaktion auf Verletzungen aktiviert werden.

Vorkommen und Funktion: Lignifizierte Gewebe findet man vor allem in Holz, Fasern und anderen stützenden Strukturen. Sie liefern mechanische Festigkeit, Widerstand gegen Abnutzung und helfen, Wassertransport zu steuern. Durch den höheren Ligningehalt unterscheiden sich lignifizierte Gewebe in Farbe, Härte und Verwertbarkeit von weniger lignifizierten Geweben.

Anwendungen: In der Botanik dient der Begriff zur Bestimmung des Reifestatus von Pflanzenmaterial. In der Holz- und Biomaterialforschung beeinflusst der Lignin-Gehalt Eigenschaften wie Festigkeit, Brennbarkeit und Verrottung. In der Dendrochronologie kann der Lignin-Status Hinweise auf Alter und Umweltbedingungen geben.

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