kompaktkassetten

Kompaktkassetten sind ein kleines magnetisches Tonbandformat, das von Philips entwickelt und 1963 eingeführt wurde. Es besteht aus einem rechteckigen Kunststoffgehäuse, in dem zwei Spulen ein dünnes Band aus magnetischem Material umwickeln. Die Entwicklung unter der Leitung von Lou Ottens zielte auf einfache Bedienung, Robustheit und breite Kompatibilität mit Heimstereogeräten, tragbaren Abspielgeräten und Automobilradios. Die Kassette wurde rasch zum Standard für Musikaufnahmen und Wiedergabe und prägte die Tonträgerlandschaft der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Technische Merkmale: Das Band ist 3,81 mm breit. Die Wiedergabe- bzw. Aufnahmesgeschwindigkeit beträgt typischerweise 4,76 cm/s (1 7/8 Zoll pro Sekunde). Die übliche Aufnahmezeit pro Seite lag bei 30, 60 oder 90 Minuten, was Gesamtkapazitäten von 60, 90 oder 180 Minuten ergibt. Die Bauform verfügt über einen Write-Protect-Tab und nutzt einen Kapstan-/Rollenantrieb zur Bandleitung.

Bandtypen und Tonqualität: Die magnetische Beschichtung konnte in Varianten vorliegen: Type I (Ferric Oxide, normaler Bias), Type II (CrO2) und Type IV (Metall); Type III (FeCr) erschien kurzzeitig, gewann aber keine breite Verbreitung. Zur Rauschminderung wurden häufig Dolby-B- und Dolby-C-Systeme verwendet; später kamen weitere Systeme zum Einsatz. Unterschiedliche Typen erforderten jeweils geeignete Aufnahmegeräte.

Verbreitung und Fortbestehen: Die Kompaktkassette war in Haushalten, Car-Stereosystemen und bei persönlichen Mixtapes dominierend. Ab den späten 1980er-Jahren wurde sie von CDs und später digitalen Formaten weitgehend verdrängt, blieb aber in bestimmten Nischen sowie als Archivmedien erhalten. Sie gilt heute als ikonisches Symbol der analogen Musikära.