immunprofil

Immunprofil bezeichnet die Zusammenstellung immunologischer Messwerte, die den Zustand des Immunsystems einer Person oder einer Probe abbildet. Es fasst zelluläre, humorale und funktionelle Merkmale zusammen und dient der Bewertung des Immunstatus, der Diagnostik, der Prognose und der Therapiekontrolle.

Typische Komponenten umfassen zelluläre Bestandteile wie Subpopulationen von T-, B- und NK-Zellen, deren Aktivierungs- und Exhaustionmarker; Humoralparameter wie Immunglobuline und Antikörper-Signaturen; Entzündungsmarker und Zytokine; Autoantikörper sowie funktionelle Kapazitäten wie Phagozytose, NK- oder T-Zell-Aktivität. Ein Immunprofil kann auch repertoirebezogene Merkmale wie T- und B-Zell-Rezeptorrepertoires umfassen.

Methoden zur Generierung von Immunprofilen umfassen Durchflusszytometrie, massenspektrometrische Cytometrie (CyTOF), Gen- und Transkriptomanalysen, Proteomik sowie serologische und multiplexe Immunoassays. Die Ergebnisse werden in Zusammenhang mit klinischen Daten interpretiert und können als Grundlage für personalisierte Therapien dienen.

Anwendungen finden sich in der Transplantationsmedizin (Immune Reconstitution, Überwachung des Abstoßungsrisikos), der Onkologie (Charakterisierung des Tumormilieus, Prognose- und Therapy-Response-Vorhersagen), Infektionskrankheiten, Autoimmunerkrankungen und Impfmonitoring. Herausforderungen sind Interindividualität, Standardisierung der Methoden, teils hohe Kosten sowie die Notwendigkeit geeigneter Referenzwerte und interpretativer Expertise.