hochrechnen

Hochrechnen bezeichnet in Statistik, Wirtschaft und Demografie den Prozess, aus vorhandenen Daten Schätzungen oder Projektionen für Größen oder Zeiträume abzuleiten, die noch nicht gemessen wurden. Typisch ist die Ableitung einer künftigen Größe aus historischen Werten oder die Skalierung einer Größe durch eine erwartete Veränderung. In der Marktforschung und bei Wahlprognosen wird häufig eine Hochrechnung verwendet, um Stichprobendaten auf eine Grundgesamtheit zu übertragen.

Es gibt verschiedene Verfahren des Hochrechnens, darunter lineare Extrapolation, proportionale Skalierung, Zeitreihenmodelle und der Einsatz von Benchmarking oder Korrekturfaktoren. Die Wahl der Methode hängt von der Datenlage, dem Zeitraum und den Annahmen über das zugrunde liegende Verhalten ab.

Der typische Ablauf umfasst das Sammeln und Prüfen der Basisdaten, die Auswahl eines Modells oder einer Beziehungsvergleichsgröße, die Berechnung der Projektion sowie die Dokumentation der Annahmen und der erwarteten Unsicherheit. Anschließend erfolgt eine Plausibilitätsprüfung und ggf. eine Validierung anhand historischer Daten.

Anwendungen finden sich in Wirtschaft und Finanzplanung (Umsatzprognosen), Demografie (Bevölkerungsprojektionen), Umweltforschung (Emissions- oder Ressourcenabschätzungen) sowie in der Politik (Wahlhochrechnungen). Risiken sind Modellabhängigkeit, Verzerrungen durch nicht repräsentative Daten und die Unsicherheit der Ergebnisse, weshalb Transparenz und Fehlerabschätzungen wichtig sind.

Zusammengefasst ist Hochrechnen eine methodische Projektion bekannter Daten in eine unbekannte Größe, verbunden mit Annahmen, der Wahl geeigneter Modelle und der Angabe der Unsicherheit.