glasfaserverstärktes

Glasfaserverstärktes Material bezeichnet allgemein einen Verbundwerkstoff, bei dem Glasfasern als Verstärkung in eine Matrix eingebettet sind. Am gebräuchlichsten ist glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK), bei dem Glasfasern in Harze wie Polyester, Vinylester oder Epoxid eingebettet sind.

Bestandteile: Glasfasern (typischerweise E- oder S2-Glas) liefern Festigkeit und Steifigkeit; die Matrix aus Thermosets oder Thermoplasten bindet die Fasern, verteilt Last und schützt vor Umwelteinflüssen. Der Faseranteil liegt typischerweise 30–70 Volumenprozent.

Eigenschaften: Glasfaserverstärktes Material bietet hohe spezifische Festigkeit und Steifigkeit, gute Korrosionsbeständigkeit und geringes Gewicht. Die Eigenschaften sind stark anisotrop und hängen von der Faserorientierung ab. Feuchtigkeitsaufnahme kann Werte beeinflussen; Temperaturbeständigkeit variiert mit dem Harzsystem.

Herstellung und Verarbeitung: Gängige Herstellungsverfahren sind Hand-Lay-Up, Spritzgießen, Pultrusion, Filament-Winding, Resin-Transfer-Molding (RTM) und Compression Molding. Diese Verfahren ermöglichen komplexe Formen, erfordern jedoch sorgfältige Kontrolle von Faserorientierung, Poren und Feuchtigkeit.

Anwendungen und Umweltaspekte: Glasfaserverstärktes Material wird in Automobil- und Luftfahrtbauteilen, Windkraft, Rohren, Tanks, Sportgeräten und Gehäusen eingesetzt. Vorteile sind hohes Festigkeits-Gewichts-Verhältnis und gute Beständigkeit gegen Chemikalien; Nachteile umfassen Recycling- und Entsorgungsherausforderungen sowie Kosten, abhängig vom Harzsystem. Recyclingmöglichkeiten umfassen mechanische Aufbereitung, chemische Rückführung oder energetische Verwertung.