gitterdiffusionen
Gitterdiffusionen bezeichnen Diffusionsprozesse, bei denen Atome oder Moleküle innerhalb eines kristallinen Festkörpers durch das Gitter wandern. In der Regel erfolgen sie durch Sprünge zwischen benachbarten Gitterpositionen (Sprungdiffusion). Ein zweiter Hauptmechanismus ist die Interstitielle Diffusion, bei der kleine Teilchen in Zwischenräumen des Gitters wandern. Welche Mechanismen dominiert, hängt von der Natur des diffundierenden Spezies und der Kristallstruktur ab. Gitterdefekte spielen eine zentrale Rolle: Vakanzen ermöglichen Sprünge, Interstitielle Atome benötigen oft weniger Aktivierungsenergie, diffundieren aber nur bei passenden Zwischenräumen.
Die Diffusionskinetik wird durch die Diffusionskonstante D beschrieben, die sich typischerweise wie D = D0 exp(-Q/kT) verhält,
Experimentell werden Gitterdiffusionen unter anderem durch Tracer-Diffusion, Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) oder Röntgenbeugung verfolgt. Theoretisch werden sie in
Anwendungen finden sich in der Wärmebehandlung und Legierungsentwicklung, der Halbleitertechnik zur Dotierung sowie in Problemen der