geschlechtsübergreifenden

Geschlechtsübergreifend ist ein Adjektiv im Deutschen, das Phänomene, Praktiken oder Identitäten beschreibt, die über traditionelle binäre Geschlechtereinteilungen hinweggehen oder mehr als ein Geschlecht einschließen. Der Begriff wird vor allem in den Sozial- und Kulturwissenschaften, der Gender Studies, der Pädagogik und in bildungs- bzw. medienpolitischen Diskursen verwendet. Er betont eine Bewegung jenseits eines festen Geschlechtszugehörigkeitsmusters und umfasst unter anderem nicht-binäre, genderqueere oder genderfluide Identitäten sowie gesellschaftliche Räume, Ausdrucksformen und Regeln, die mehreren Geschlechtern gerecht werden.

Anwendungsfelder reichen von persönlichen Identitäten über Sprache und Repräsentation bis hin zu institutionellen Strukturen. Beispiele sind „geschlechtsübergreifende Identitäten“, „geschlechtsübergreifende Sprache“ oder „geschlechtsübergreifende Räume“ – Konzepte, die Inklusivität für alle Geschlechtsidentitäten betonen. In der Praxis finden sich entsprechenden Konzepte in Lehrmaterialien, Medienproduktionen, Sportorganisationen oder Arbeitswelten, wo Flexibilität in Rollenbildern, Zugehörigkeit und Zugangsrechten vorgesehen wird.

Bezugspunkte und Abgrenzungen: Geschlechtsübergreifend unterscheidet sich von rein biologischem oder medizinischem Verständnis von Geschlecht, indem es soziale und kulturelle Dimensionen betont. Es steht in Beziehung zu Begriffen wie nicht-binär, genderqueer, genderexpansiv und zu Konzepten wie geschlechtergerechte Sprache. In politischen Debatten kann der Begriff als Rahmung für inklusive Bildung, Antidiskriminierung und gleiche Teilhabe unabhängig vom Geschlecht dienen. Kritisch wird diskutiert, ob präzise Terminologie in bestimmten Kontexten erforderlich ist oder ob ein breiter inklusiver Rahmen sinnvoller bleibt.