eingeschlosseneGase

Eingeschlossene Gase sind Gase, die in festen oder flüssigen Trägermaterialien eingeschlossen bleiben und nicht als freie Phasen vorhanden sind. In der Geowissenschaft bezeichnet man damit Gasinhalte in Mineralien, Gläsern oder anderen Trägerstrukturen; häufige Beispiele finden sich in Quarz, Calcit, Feldspäten, vulkanischem Glas und Diamanten. Unterschiedlich zu freien Gasblasen können eingeschlossene Gase oft nur durch spezialisierte analytische Methoden bestimmt werden.

Entstehung und Formen: Gasinclusions bilden sich während der Kristallbildung, wenn Gasblasen in die Gitterstruktur oder Zwischenräume eingeschlossen werden. Sie können auch durch spätere Phasenänderungen oder Diffusionsprozesse entstehen. In vielen Fällen enthält eine Inklusion neben Gas auch flüssige oder superkritische Phasen (bei „fluid inclusions“), während reine Gasinclusions überwiegend gasförmige Komponenten enthalten.

Vorkommen und Bedeutung: Gasinclusions liefern Hinweise auf die Druck- und Temperaturbedingungen zur Zeit der Einschließung sowie auf das volatile Budget eines Systems (Wasser, CO2, CH4, N2, H2S etc.). Sie sind wichtig in der Petrographie, Geochemie und Mineralogie, etwa zur Rekonstruktion magmatischer Prozesse, Vulkanaktivität oder Erdöl- und Erdgas-Quellen.

Analytik: Typische Methoden sind Raman- und IR-Spektroskopie zur Bestimmung der Zusammensetzung, Massenspektrometrie sowie Mikrothermometrie zur Auswertung von Druck- und Temperaturbedingungen zum Zeitpunkt der Einschließung.

Limitationen: Post-entrapment-Veränderungen, Diffusion und kleinteilige Probenbegrenzungen können die Genauigkeit beeinträchtigen.