azimutvinkeln

Der Azimutwinkel ist in Geodäsie, Navigation, Astronomie und Kartografie der Winkel zwischen einer festgelegten Referenzrichtung und der Projektion einer Geraden auf eine Referenzebene, üblicherweise die horizontale Ebene. Er wird meist im Uhrzeigersinn gemessen und in Grad oder Bogenmaß angegeben. Ein vollständiger Kreis entspricht 360 Grad; gängige Orientierungspunkte sind 0° für Norden, 90° für Osten, 180° für Süden und 270° für Westen.

In der Praxis unterscheidet man je nach Kontext verschiedene Azimutarten. Der wahre (true) Azimut bezieht sich auf den geografischen Norden; der magnetische Azimut auf die magnetische Nordrichtung, die durch das Erdmagnetfeld bestimmt wird. Da sich Magellanrichtungen und geographische Nordrichtung unterscheiden können, erfolgen gegebenenfalls Korrekturen, um vom magnetischen zum wahren Azimut zu gelangen. Im horizon- bzw. Horizontalkoordinatensystem dient der Azimut zusammen mit dem Höhenwinkel (Elevation/Alt) zur Bestimmung der Richtung eines Objekts am Himmel oder eines Punkts auf der Erdoberfläche.

Messung und Praxis: Mit einem Theodolit, Totalstation oder GPS-basierten Geräten lässt sich der Azimut relativ zu einer Referenzlinie bestimmen. Ein einfaches Beispiel: Ein Objekt, das exakt nach Osten zeigt, hat einen Azimutwinkel von 90°. In der Praxis können Azimutwerte aufgrund von Referenzsystemen, geodätischen Projektionen oder lokalen Korrekturen variieren; daher ist die Angabe des verwendeten Referenzsystems meist nötig.