Zollbehörde

Zollbehörde ist ein Sammelbegriff für die zuständigen Behörden in deutschsprachigen Ländern, die Zoll- und Grenzaufgaben wahrnehmen. Sie sorgt für Erhebung von Zöllen und der Einfuhrumsatzsteuer, Durchsetzung von Ein- und Ausfuhrvorschriften, Kontrolle von Waren und Personen an Binnengrenzen sowie an Flughäfen und Seehäfen, und bekämpft Schmuggel, Betrug und Sicherheitsverstöße.

In Deutschland ist die Zollverwaltung dem Bundesministerium der Finanzen unterstellt. Zu ihren Aufgaben gehören die Abfertigung und Abführung von Waren, die Erhebung von Zöllen, Einfuhrumsatzsteuer und Verbrauchsteuern, Exportkontrollen, die Überwachung des grenzüberschreitenden Warenverkehr, sowie Maßnahmen gegen Schmuggel, Produkt- und Markenpiraterie. Die Zollverwaltung arbeitet eng mit Polizei, Staatsanwaltschaft, Wirtschaftsprüfern und EU-Behörden zusammen.

Die organisatorische Struktur umfasst Hauptzollämter, Zollkreisdirektionen und Zollämter; zentrale Dienste für Zolltarife, Speditionen, Statistik und IT, sowie spezialisierte Divisionen für Betrugsbekämpfung, Gefahrgut, Dual-Use-Güter und Exportkontrollen.

Rechtsgrundlagen sind der EU-Zollkodex sowie nationale Zoll- und Umsatzsteuergesetze, Rechtsverordnungen zu Verbrauchsteuern, Embargoinstrumenten sowie Vorschriften zu Dual-Use-Gütern und zu Waren mit sicherheitsrelevanten Eigenschaften.

International arbeitet die Zollbehörde mit der Weltzollorganisation (WCO) und in der EU mit dem EU-Zollrecht zusammen, nutzt Risikoanalysen und Informationsaustausch, um Schmuggel effektiver zu verhindern.