Zementgehalt

Zementgehalt bezeichnet in der Baubranche den Anteil des Zements in einer Mischung aus Zement, Gesteinskörnung, Wasser und ggf. Zusatzmitteln. In der Praxis wird der Zementgehalt meist als Masse des Zements pro Kubikmeter Beton angegeben (kg/m3). Bei Mörteln und Putz können auch Gewichtsproportionen des Zements im Trockenmörtel angegeben werden.

Der Zementgehalt beeinflusst maßgeblich Festigkeit, Dauerhaftigkeit und Verarbeitbarkeit. Höherer Zementgehalt erhöht typischerweise die Druckfestigkeit und Dichtigkeit, geht aber mit größerer Wärmentwicklung, erhöhtem Schrumpfungsrisiko, geringerer Verarbeitbarkeit und höheren Kosten einher. Er steht in direktem Zusammenhang mit dem Wasser-Zement-Verhältnis und ist daher ein zentraler Stellhebel bei der Auslegung.

Typische Werte liegen je nach Betontyp und Beanspruchung: Normalbeton ca. 250–350 kg Zement pro m3; Hochleistungsbeton oft 350–600 kg/m3. Bei Mörtel und Putz variiert der Zementanteil stärker, meist im Bereich von grob 20–60 Gewichtsprozent des Trockenmörtels, je nach Anforderungen.

Umweltaspekte: Die Zementproduktion verursacht erhebliche CO2-Emissionen. In der Praxis wird der Zementgehalt daher oft so bemessen, dass Leistungsanforderungen bei geringstmöglichem Zementverbrauch erfüllt werden, ggf. durch Zuschläge wie Flugasche oder Slag ersetzt wird, um Nachhaltigkeit zu erhöhen.

Zementgehalt ist ein zentraler Parameter der Betonauslegung und wird durch Normen wie EN 206-1 bzw. nationalen Ergänzungen geregelt. Die konkrete Auslegung berücksichtigt Betonkklasse, Umgebungsbedingungen, Lebensdauer und Ökonomie.