Wechselwirkungspotential

Wechselwirkung ist ein generischer Begriff, der das Zusammenwirken oder die gegenseitige Beeinflussung zweier oder mehrerer Größen, Systeme oder Akteure beschreibt. Das Verhalten eines Gesamtsystems lässt sich oft nicht einfach aus der Summe der Einflüsse der Einzelteile ableiten; stattdessen treten Kopplungen und Rückkopplungen auf.

In der Wissenschaft wird der Begriff in verschiedenen Kontexten verwendet. In der Physik bezeichnen Wechselwirkungen fundamentale Kräfte, die Teilchen anziehen oder abstoßen, wie Gravitation, elektromagnetische, starke und schwache Wechselwirkungen. In der Chemie beziehen sich Wechselwirkungen auf Kräfte zwischen Molekülen oder Atomen, zum Beispiel Wasserstoffbrücken, van-der-Waals-Kräfte oder Dipol-Dipol-Wechselwirkungen, die Struktur und Reaktivität beeinflussen. In der Biologie bedeuten sie Interaktionen zwischen Organismen oder Molekülen, etwa Rezeptor-Ligand-Kopplungen oder ökologische Interaktionen im Ökosystem. In Medizin und Pharmakologie werden Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, Nahrungsmitteln oder Umweltfaktoren berücksichtigt.

Methodisch werden Wechselwirkungen oft durch Kopplungsterme in Modellen beschrieben oder durch Interaktionsterme in der Statistik und Ökonomik erfasst. In der Quantenmechanik führen Wechselwirkungen zu gemischten Zuständen und komplexeren Dynamiken; im Alltag versteht man darunter gegenseitige Beeinflussungen von Ereignissen oder Entscheidungen.

Die Analyse von Wechselwirkungen hilft, Phänomene zu erklären, Vorhersagen zu treffen und Systeme gezielt zu steuern. Historisch entwickelte sich der Begriff aus dem allgemeinen Verständnis von Interaktion und Wirkung und ist disciplinary unterschiedlich präzisiert.