Wasserstoffchlorid

Wasserstoffchlorid (HCl) ist ein einfaches anorganisches Molekül. Es ist unter Normalbedingungen farblos, gasförmig und besitzt einen stechenden Geruch. Die Molekülmasse beträgt 36,46 g/mol. HCl ist in Wasser sehr gut löslich; in wässriger Lösung bildet es Hydronium- und Chloridionen und erzeugt Salzsäure (H3O+ + Cl−). Das Gas hat bei STP eine Dichte von etwa 1,64 g/L und siedet bei −85,05 °C.

Industrielle Herstellung erfolgt vor allem als Begleitprodukt in der Chloralkali-Elektrolyse, die Cl2, NaOH und H2 liefert. HCl kann auch durch Reaktionen von Natriumchlorid mit konzentrierter Schwefelsäure freigesetzt werden: NaCl + H2SO4 → HCl(g) + NaHSO4. Eine weitere Methode ist die direkte Reaktion von Wasserstoff mit Chlor: H2 + Cl2 → 2 HCl, typischerweise in kontrollierten Prozessen.

Eigenschaften und Reaktionen: HCl ist gegenüber Basen hochreaktiv, bildet mit Wasser Salzsäure und reagiert heftig exotherm bei Kontakt mit Wasser. Als Gas ist es korrosiv gegenüber vielen Metallen und reizt Augen, Haut und Atemwege.

Verwendung: Hauptsächlich als Ausgangsstoff zur Herstellung von Salzsäure und in Beiz- und Reinigungsverfahren für Metalloberflächen; Herstellung organischer Chlorverbindungen; als Reagenz in der chemischen Synthese und als pH-Regelmittel in Laboren.

Sicherheit und Lagerung: HCl ist eine stark ätzende Substanz; Dämpfe können Atemwege schädigen; Bei Arbeiten geeignete PSA wie Schutzbrille, Handschuhe und Atemschutz verwenden; Lagerung in korrosionsbeständigen, gut belüfteten Behältern, fern von Wasser, Basen und Feuchtigkeit; Für Notfälle geeignete Neutralisationsmittel bereithalten.