Vorquartalszahlen

Vorquartalszahlen sind vorläufige, in der Regel untestierte (unaudited) Quartalszahlen, die von börsennotierten Unternehmen im deutschsprachigen Raum vor der Veröffentlichung des formellen Quartalsberichts bekannt gegeben werden. Sie dienen dazu, Anlegern und Analysten frühzeitig eine Einschätzung der jüngsten Geschäftsentwicklung zu ermöglichen.

Typische Inhalte der Vorquartalszahlen umfassen Umsatz, operative Ergebnisse wie EBITDA oder EBIT, Reingewinn oder Verlust, gegebenenfalls Gewinn je Aktie sowie Cashflow- und Investitionskennzahlen. Oft werden zusätzlich Hinweise zur künftigen Entwicklung gegeben, etwa Prognosen oder Zielbanden für das laufende Quartal oder das Gesamtjahr. Häufig erfolgt die Veröffentlichung in Form einer Ad-hoc-Mitteilung oder eines separaten Pressegesprächs, begleitet von einer Präsentation oder einer Telefonkonferenz.

Die Zahlen sind in der Regel vorläufig und nicht geprüft oder bestätigt, weshalb Unternehmen bei Bekanntgabe oft darauf hinweisen, dass spätere Abschlusszahlen Abweichungen enthalten können. Rechts- und regulatorisch relevanten Rahmenbedingungen entsprechen die Vorquartalszahlen dem Ad-hoc-Disclosure-Regelwerk (MAR) in vielen EU-Grafen, das zeitnahe Informationen für Anleger verlangt.

Für die Finanzmärkte können Vorquartalszahlen erheblichen Einfluss haben, da sie den Verlauf der laufenden Quartalsperiode beleuchten und Kursbewegungen auslösen können. Sie unterscheiden sich von den detaillierten Quartalsberichten, die in der Regel nach Abschluss des Quartals veröffentlicht werden und eine umfassendere Prüfung sowie detailliertere Offenlegung beinhalten. Vorquartalszahlen ergänzen somit das reguläre Berichts- und Kommunikationspaket eines Unternehmens.