Vertragstests

Vertragstests, auch als vertragliche Tests bezeichnet, sind eine Form des Softwaretestens, die sicherstellt, dass die Kommunikationsverträge zwischen einem Dienstanbieter (Provider) und einem Dienstnutzer (Consumer) eingehalten werden. Dabei wird der Fokus auf die Schnittstelle gelegt, die zwischen zwei Systemen besteht, oft eine API oder ein Messaging-Format.

Das grundlegende Prinzip besteht darin, dass der Consumer eine Vertragsdefinition erstellt, die Befehle, erwartete Antworten, Datenformate, Statuscodes und mögliche Fehlerszenarien festlegt. Dieser Vertrag wird häufig in einer maschinenlesbaren Form als Vertrag (zum Beispiel Pact-Dateien) veröffentlicht. Der Provider verifiziert daraufhin den Vertrag gegen seine reale Implementierung, um sicherzustellen, dass er die Erwartungen des Consumers erfüllt. Umgekehrt können Consumers Tests gegen den Provider ausführen, indem sie den Vertrag als Maßstab verwenden.

Vertragstests werden oft als consumer-driven contract testing (CDCT) bezeichnet. Typische Arbeitsabläufe umfassen das Erstellen des Vertrags durch den Consumer, das Veröffentlichen des Vertrags in einem Broker oder Repository, die Verifikation des Providers gegen den Vertrag sowie Versions- und Deprecation-Strategien, damit Änderungen kontrolliert erfolgen.

Zu den gängigen Werkzeugen gehören Pact (mit Varianten für Java, JVM-Sprachen, JavaScript, Go usw.) und Pactflow als Vertragsbroker, sowie Alternativen wie Spring Cloud Contract. Vertragstests unterstützen Microservice-Architekturen, Enablement von unabhängiger Entwicklung und schnellere Integration, erfordern jedoch sorgfältige Versionierung, Kontrakt-Management und Koordination zwischen Teams, um Contract Drift und Flakiness zu vermeiden.