Versäumen

Versäumen ist ein deutsches Verb, das bedeutet, eine Verpflichtung, Frist oder Gelegenheit nicht wahrzunehmen oder nicht rechtzeitig durchzuführen. Es wird transitiv verwendet, zum Beispiel: Ich habe den Termin versäumt. Es kann auch mit einem zu-Infinitiv stehen: Er versäumte, rechtzeitig zu erscheinen.

Typische Kontexte sind Fristen, Termine oder vertragliche Pflichten. Man sagt etwa: eine Frist versäumen, einen Termin versäumen, eine Verpflichtung versäumen. Der Begriff klingt formeller als das häufigere verpasst; im Alltag wird oft verpasst verwendet, zum Beispiel den Bus verpasst.

Der substantivierte Begriff lautet das Versäumnis. Er bezeichnet das Nichtwahrnehmen einer Pflicht oder Frist. In der Rechts- und Verwaltungssprache begegnet häufig der Ausdruck Versäumnisurteil, ein Urteil aufgrund des Versäumnisses einer Partei, zu erscheinen oder zu handeln.

Unterscheidungen: Versäumen betont das Unterlassen oder Nicht-Erfüllen einer Pflicht, während verpasst eher eine verpasste Chance oder Gelegenheit markiert. In vielen Alltagssituationen sind beide Verben austauschbar, doch versäumen klingt tagesaktuell formeller oder bürokratischer.

Beispiele: „Sie hat den Termin versäumt.“ „Der Beamte versäumte es, fristgerecht zu antworten.“ Im juristischen Kontext: „Nach dem Versäumnis der Partei erging ein Versäumnisurteil.“ Versäumen ist damit ein vielseitig nutzbares Wort für das Nichterfüllen von zeitlich oder rechtlich relevanten Pflichten.