Verstrickung

Verstrickung ist ein deutsches Substantiv, abgeleitet vom Verb verstricken. Es bezeichnet im Allgemeinen das Aufeinanderverwickeln oder Verknäueln von Dingen, Personen oder Vorgängen und steht für Entanglement, Verwicklung oder Involvierung in eine komplexe Situation. Etymologisch knüpft der Begriff an das Bild des Strickens an: etwas wird durch Verstrickung zu einem Netz oder Knotengeflecht.

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird Verstrickung oft verwendet, wenn jemand in eine Angelegenheit hineingezogen wird, die schwer zu lösen ist, etwa in Konflikte, Intrigen oder Schuldzusammenhänge. Typische Wendungen sind „in Verstrickungen geraten“ oder „verstrickt sein in ein Netz aus Lügen“. Der Begriff kann sowohl neutrale als auch negative Konnotationen tragen, je nach Kontext.

In der Wissenschaft und Philosophie bezeichnet Verstrickung meist das Phänomen der Quantenverstrickung, bei der zwei oder mehr Systeme so korreliert bleiben, dass Messungen an einem System die Ergebnisse am anderen beeinflussen, unabhängig von der räumlichen Trennung. In der deutschen Fachsprache ist hierfür häufiger der Begriff Verschränkung die Standardbezeichnung; Verstrickung wird in älteren Texten oder informell verwendet. In sozialwissenschaftlichen oder ethischen Kontexten spricht man von sozialer oder moralischer Verstrickung, etwa in Netzwerken von Abhängigkeiten oder in Fällen von Korruption.

Verwandte Begriffe sind Verwicklung, Verflechtung und Verschmelzung. Die Begriffe überschneiden sich je nach Fachgebiet in Bedeutung und Farbigkeit der Konnotation.