Unfallfolge

Unfallfolge bezeichnet in der Sicherheits- und Risikowissenschaft die Folge von Ereignissen, die sich aus einem Auslöser eines Unfalls ergibt. Sie umfasst die Abfolge von Zwischenfällen, direkten und indirekten Schäden sowie möglichen Nachwirkungen und wird häufig im Rahmen von Unfallanalysen und Risikobewertungen untersucht.

Der Begriff unterscheidet sich von Unfallursache, die den auslösenden Faktor beschreibt, und von Hergang, der den narrativen Ablauf eines Ereignisses schildert. Die Unfallfolge richtet den Fokus auf die konkreten Konsequenzen eines Unfalls und darauf, wie Sicherheitsbarrieren das Fortschreiten der Ereigniskette beeinflussen oder verhindern können. Sie ist damit zentral in der Beurteilung von Risiken und der Planung von Schutzmaßnahmen.

Eine Unfalfolge besteht typischerweise aus einem Auslöser, einer Kette von Zwischenfällen beziehungsweise Ereignissen und den letztlich eintretenden Folgen wie Verletzungen, Sach- oder Umweltschäden. In vielen Modellen wird sie in einem Ereignisbaum (Event Tree) oder einem Fehlerbaummodell dargestellt. Sicherheitsmaßnahmen sollen demnach früh in der Folge ansetzen, um das Fortschreiten zu verhindern oder die Auswirkungen zu mildern.

Anwendung finden Analysen der Unfallfolge in Industrie, Verkehr, Luftfahrt und anderen Bereichen des Sicherheitsmanagements. Methoden wie Event-Tree-Analyse (ETA) helfen, die möglichen Unfallfolgen abzubilden, Risikoprioritäten zu setzen und geeignete Präventionsmaßnahmen sowie Barrieren zu definieren.

Beispiel: Eine falsche Bedienung einer Förderanlage kann zu einem Kettenereignis führen, das zunächst zu Stillstand, dann zu Lastversatz, Sachschaden, Personenschäden und Produktionsausfall führt.