Das bekannteste verbindungsorientierte Transportprotokoll ist das Transmission Control Protocol (TCP). Es bietet eine zuverlässige, geordnete Übertragung eines Byte-Stroms, nutzt eine dreiteilige Verbindungseinrichtung, Sequenznummern, Bestätigungen und Retransmissionen. TCP implementiert Flusskontrolle und Staukontrolle, arbeitet mit Multiplexing über Ports und unterstützt verschiedene Optionen, darunter der Nagle-Algorithmus und unterschiedliche Staukontrollmechanismen. TCP ist die Grundlage vieler Anwendungen, die Zuverlässigkeit benötigen, etwa Web- und E-Mail-Verkehr.
Im Gegensatz dazu steht User Datagram Protocol (UDP), ein verbindungsloses, unzuverlässiges Protokoll mit geringem Overhead. UDP liefert Datagramme ohne Garantie auf Zustellung, Reihenfolge oder Fehlerkorrektur. Es eignet sich gut für Anwendungen mit geringer Latenz oder eigener Fehlerbehandlung, etwa Audio-/Video-Streaming, Echtzeitkommunikation oder DNS-Anfragen; oft wird auf Anwendungsebene eine zusätzliche Fehlerbehandlung implementiert.
Neuere oder spezialisierte Protokolle umfassen SCTP (Stream Control Transmission Protocol), das zuverlässige, meldungsorientierte Übertragung mit Multi-Streaming- und Multihoming-Unterstützung bietet. QUIC ist ein modernes Transportprotokoll, das über UDP operiert und integrierte Verschlüsselung (TLS 1.3), Multiplexing von Streams, schnelle Verbindungsaufnahme sowie Verbindungsmigration bietet; es wird zunehmend als Grundlage für HTTP/3 eingesetzt.
Die Wahl eines Transportprotokolls hängt von Anforderungen an Zuverlässigkeit, Latenz, Sicherheit und Netzwerktopologie ab. Sicherheit wird oft durch TLS über TCP oder DTLS über UDP gewährleistet, während QUIC integrierte Verschlüsselung bietet. In der Praxis dominieren TCP und UDP, während SCTP oder QUIC in spezialisierten Anwendungen eine wichtige Rolle spielen.