Tarifzeiten

Tarifzeiten, auch zeitabhängige Tarife oder Time-of-Use-Tarife, bezeichnet Preismodelle, bei denen der Preis für Strom, Gas oder andere Dienstleistungen je nach Tageszeit, Wochentag oder Saison variiert. Ziel ist es, Nachfrage besser auf Angebot und Netzverfügbarkeit abzustimmen und dadurch Lastspitzen zu verringern sowie die Netzstabilität zu unterstützen.

Funktionsweise: Ein Tarif teilt den Tag in Zeitblöcke ein, beispielsweise Spitzenzeiten, Mittellastzeiten und Niedriglastzeiten. Die Zuordnung der Blöcke zu Preisen erfolgt durch den Anbieter; oft wird dazu der Verbrauch in Intervallen gemessen, etwa mit Smart Metern. Die konkreten Blöcke und Preise variieren je Tarif und Region. Zusätzlich können saisonale Unterschiede oder Wochenendregelungen auftreten.

Anwendung: Haushalte, Gewerbe und Industrie können ihren Verbrauch gezielt in günstigeren Blöcken verschieben, etwa Wäschewaschen, Geschirrspüler- oder Ladeströme für Elektrofahrzeuge in die Nacht- bzw. Randzeiten legen. So lassen sich Kosten senken, wenn flexible Nutzungen möglich sind.

Vorteile und Herausforderungen: Vorteile sind potenzielle Kosteneinsparungen, Entlastung des Stromnetzes und bessere Integration erneuerbarer Energien. Nachteile bestehen in der Komplexität der Tarife, möglicher Kostensteigerung bei unflexiblen Nutzungsgewohnheiten und dem erhöhten Bedarf an Transparenz sowie geeigneter Messtechnik.

Rechtlicher Rahmen: Tarifzeiten werden von Energieversorgern angeboten und unterliegen regulatorischen Vorgaben. In vielen Ländern ermöglicht der Einsatz moderner Zähler die zeitabhängige Abrechnung und unterstützt so die Umsetzung solcher Tarife.