Tanzformen

Der Begriff Tanzformen bezeichnet in der Tanzwissenschaft die Vielfalt der Bewegungspraktiken, die als Tanz kodifiziert oder in choreografischen Kontexten aufgeführt werden. Er umfasst sowohl auf Technik basierende Tanzstile als auch choreografische Formen, die aus sozialen, kulturellen oder künstlerischen Kontexten hervorgegangen sind. In deutschsprachigen Texten wird der Begriff oft als Sammelbegriff für Ballett, Modern Dance, zeitgenössischen Tanz, Volkstanz, Gesellschaftstanz sowie Street- und Jazz-Dance verwendet.

Historisch reicht das Spektrum vom klassischen Ballett des 16. bis 19. Jahrhunderts, der auf festgelegte Techniken, Linienführung und Hierarchie setzt, bis hin zu Tanzformen, die Bewegung freier interpretieren, wie Modern Dance und zeitgenössischer Tanz. Diese Formen betonen oft Körperraum, Gewicht, Atmung und Improvisation.

Volkstänze und Gesellschaftstänze bilden zwei weitere Gruppen: Volkstänze entstehen aus regionalen Traditionen, Rituale und Festen; Gesellschaftstanz umfasst formelle Paartänze sowie informelle soziale Tänze, die auf Veranstaltungen wie Bällen genutzt werden. Hinzu kommen Genres wie Jazz Dance, Hip-Hop und andere Street-Dance-Stile, die in urbanen Kontexten entstanden sind.

Choreografie, Dokumentation und Forschung: Tanzformen werden oft durch Choreografie organisiert; Bewegungsanalyse-Notationen (z. B. Laban- oder Benesh-Notation) dienen der Dokumentation. In der Praxis arbeiten Tänzerinnen und Tänzer mit Improvisation, Struktur und Repertoire, während Pädagogik und Kulturforschung die Formen analysieren.

Die Kategorie Tanzformen dient der Systematisierung in Lehre, Aufführungspraxis und Forschung. Sie reflektiert Wechselwirkungen zwischen Technik, Ästhetik, Körpererfahrung, kulturellem Hintergrund und gesellschaftlichen Nutzungen von Tanz.