Systembibliotheken
Systembibliotheken sind Bibliotheken, die vom Betriebssystem oder von der Laufzeitumgebung bereitgestellt werden und grundlegende Funktionen für Anwendungsprogramme bereitstellen. Sie umfassen standardisierte Programmierschnittstellen zum Dateizugriff, zur Ein- und Ausgabe, zur Speicherverwaltung, zur Netzkommunikation, zur Internationalisierung und zu Betriebssystemdiensten wie Prozess- und Thread-Verwaltung. Systembibliotheken werden in der Regel gemeinsam von vielen Programmen genutzt und befinden sich typischerweise in Systemverzeichnissen. Sie können dynamisch oder statisch in Programme eingebunden werden; dynamische Verknüpfung ist dabei verbreitet, wobei der dynamische Linker zur Laufzeit die benötigten Bibliotheken lädt.
Der Begriff unterscheidet sich von Anwendungsbibliotheken, die von Anwendungen selbst bereitgestellt oder von Dritten entwickelt wurden.
Plattformen unterscheiden sich in der Organisation der Systembibliotheken. Unix-ähnliche Systeme verwenden Pfade wie /lib, /usr/lib, sowie
Beispiele: Linux verwendet glibc (oder musl) als C-Standardbibliothek; Windows bietet kernel32.dll, ntdll.dll, sowie weitere System-APIs; macOS