Submikroskopisch

Submikroskopisch bezeichnet in der Wissenschaft Größenordnungen, die kleiner sind als die Auflösung eines Lichtmikroskops. Der Begriff leitet sich ab von sub- (unter) und mikroskopisch (mit dem Mikroskop sichtbar). Er dient der Charakterisierung von Strukturen oder Prozessen, die dem bloßen Auge und herkömmlichen Lichtmikroskopen entgehen.

Nach Abbe liegt die Auflösungsgrenze eines typischen Lichtmikroskops im Bereich von rund 200 Nanometern bei sichtbarem Licht; Strukturen darunter gelten als submikroskopisch. Objekte in diesem Größenbereich liegen jenseits der optischen Auflösung und erfordern spezialisierte Verfahren wie Elektronenmikroskopie oder Raster-/Transmissionsmikroskopie.

Wichtige Methoden umfassen Elektronenmikroskopie (TEM, SEM) sowie Rasterkraft- (AFM) und Rastertunnelmikro- kopie (STM). Diese Techniken ermöglichen Auflösungen bis ins Subangstrombereich und liefern detaillierte Informationen über Struktur, Oberfläche und Zusammenhänge auf Atom- oder Molekülbereich.

Anwendungsfelder sind Materialwissenschaft, Biologie und Nanotechnologie. Beispiele include Molekülstrukturen, Proteinkomplexe, Viren, Kristallflächen, Nanopartikel und Oberflächenunregelmäßigkeiten. Der Begriff unterstreicht die Grenzziehung zur mikroskopischen Wahrnehmung mit Licht und dient vor allem der Beschreibung von Phänomenen, die nicht optisch, sondern mittels spezieller Bildgebungsverfahren sichtbar gemacht werden.