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Stereospezifität

Stereospezifität bezeichnet in der Chemie die Eigenschaft einer Reaktion, dass der stereochemische Ausgang des Substrats die Stereochemie des Produkts fest bestimmt. Konkret bedeutet dies, dass verschiedene Stereoisomere des Ausgangsmaterials zu eindeutig unterschiedlichen Produkten oder zu unterschiedlicher Produktkonfiguration reagieren. Der Begriff unterscheidet sich von Stereoselektivität: Stereoselektivität beschreibt die Vorherrschaft der Bildung eines oder mehrerer Stereoisomere, ohne dass eine feste Abbildung von Substrat zu Produkt verlangt wird.

Klassische Beispiele finden sich in Reaktionsmechanismen, die eine klare Abbildung von Substrat zu Produkt erzwingen. Die

In der Biochemie zeigen viele Enzymreaktionen eine hohe Stereospezifität, da Enzyme eine chirale Umgebung bieten und

SN2-Nukleophil-Reaktion
ist
stereospezifisch:
Der
Angriff
erfolgt
von
der
dem
Abgangsgrad
gegenüberliegenden
Seite,
was
zur
Inversion
des
chiralen
Kohlenstoffatoms
führt.
Dadurch
hängt
die
Stereochemie
des
Produkts
direkt
von
der
Stereochemie
des
Substrats
ab.
Eine
weitere
stereospezifische
Situation
liegt
bei
Eliminationsreaktionen
(E2),
bei
denen
die
Abspaltung
eines
Protons
und
der
Abgang
der
Gruppe
anti
erfolgen
muss;
dies
führt
zu
einer
bestimmten
Stereochemie
des
entstehenden
Alkenes.
nur
bestimmte
Substratkonfigurationen
aktiv
verarbeiten.
Stereospezifität
ist
somit
relevant
für
die
Entwicklung
von
Arzneistoffen,
Katalysatoren
und
synthetischen
Verfahren,
in
denen
der
gewünschte
Stereoverlauf
kritisch
ist.