Startvorgang

Startvorgang bezeichnet die Folge von Abläufen, die beim Starten eines Geräts, einer Software oder eines Systems ablaufen. Ziel ist es, Hardware und Software in einen funktionsfähigen Zustand zu überführen und dem Benutzer eine funktionsbereite Umgebung bereitzustellen.

In der Informationstechnik, insbesondere bei Rechnern, umfasst der Startvorgang typischerweise Bootsequenzen, bei denen zunächst die Hardware initialisiert wird, gefolgt von der Ausführung von Firmware (BIOS oder UEFI). Die Firmware sucht eine Bootquelle, lädt einen Bootloader und startet das Betriebssystem bzw. den Kernel.

Der Bootloader lädt den Kernel ins Gedächtnis; der Kernel initialisiert Treiber und mountet das Wurzeldateisystem. Anschließend initialisiert ein Init-System (beispielsweise systemd, Upstart oder SysVinit) und startet Dienste sowie Benutzer-Sitzungen, wodurch am Ende eine Anmeldeoberfläche oder eine Kommandozeile bereitsteht.

Variationen ergeben sich je nach Plattform: PCs nutzen meist BIOS oder UEFI, Bootmanager wie GRUB oder Windows Boot Manager; Linux-Distributionen verwenden unterschiedliche Init-Systeme; macOS setzt auf boot.efi und launchd. Trotz der Unterschiede verfolgen sie dasselbe Ziel: das System zuverlässig booten und in einen betriebsbereiten Zustand versetzen.

Der Startvorgang ist auch Gegenstand von Leistungs- und Sicherheitsaspekten, etwa Bootzeiten, Secure Boot und Recovery-Optionen. In der Softwareentwicklung und im Embedded-Bereich kann der Startvorgang zusätzlich die Konfiguration, Protokollierung und Fehlerbehandlung umfassen.