Stützschicht

Stützschicht bezeichnet in der Geotechnik und im Bauwesen eine Schicht unter einer tragenden oder funktionalen Deckschicht, die primär der Aufnahme, Verteilung und Stabilisierung von Lasten dient. Sie ermöglicht eine gleichmäßige Lastabtragung vom darüberliegenden Aufbau auf den Untergrund und soll Setzungen, Verformungen und Schäden am Bauwerk mindern. Je nach Anwendung kann die Stützschicht ungebunden oder gebunden ausgeführt sein und damit unterschiedliche Eigenschaften wie Korndurchlässigkeit, Festigkeit und Verdichtbarkeit aufweisen.

In Straßen- und Tiefbau dient die Stützschicht als Basis- oder Tragschicht, die die Lasten des Oberbaus verteilt, eine ausreichende Tragfähigkeit sicherstellt und zur Drainage beiträgt. In frostgefährdeten Gebieten beeinflusst sie zudem das Frost-Tau-Verhalten des Bauwerks. Materialwahl erfolgt je nach Anforderung: ungebundene Stützschichten bestehen typischerweise aus grobkörnigem Material wie Kies oder Splitt, gebundene Stützschichten können Zement- oder Kalkstabilisierung oder andere Bindemittel verwenden. Gegebenenfalls kommen zusätzliche Drainage- oder Geosynthetikkomponenten zum Einsatz.

Wesentliche Eigenschaften sind Tragfähigkeit, Verformungsverhalten, Dichte, Durchlässigkeit und Materialbeständigkeit. Die Dicke der Stützschicht variiert je nach Lastniveau, Bodeneigenschaften und geltenden Normen. Ausführung erfolgt anhand planerischer Nachweise; die Verdichtung und die Körnungsgliederung werden kontrolliert, bei gebundenen Stützschichten zusätzlich die Bindungskräfte geprüft. Ziel ist eine gleichmäßige Unterbauqualität, die langfristig die Funktionsfähigkeit des Bauwerks sichert.

Siehe auch: Tragschicht, Unterbau, Deckschicht.