Spiralbahnen

Spiralbahnen sind Gleisführungen, bei denen die Strecke in einer spiralförmigen Geometrie ansteigt, um auf vergleichsweise kleinem horizontalen Raum ein größeres Höhenprofil zu realisieren. Typisch handelt es sich um eine oder mehrere sich kreisförmig wiederholende Kehren, die sich um einen Berg oder Hügel legen. Das Ziel ist es, die Steigung pro Strecke zu begrenzen und so Traktion, Bremswirkung und Verkehrszuverlässigkeit zu verbessern, ohne eine lange gerade Strecke zu benötigen. Spiralbahnen kommen vor allem in bergigen Regionen vor, wo der Höhenunterschied zwischen Start- und Zielort erheblich ist. Sie können als offene Spirale mit freier Sicht oder als Spiraltunnel realisiert werden, bei letzterem führt der Tunnelabschnitt die Spirale durch das Gelände weiter.

Konstruktiv bestehen Spiralbahnen aus einer Folge von Kurven mit moderaten Radien, langen Rampenwechseln und oft betonten Übergängen in Tunnelabschnitte. In vielen Projekten werden mehrere spiralförmige Abschnitte hintereinander gelegt, manchmal mit Gegengleisen, um den Gegenverkehr zu trennen oder eine bessere Gleisbettstabilität zu erreichen. Betrieblich bewirken Spiralen eine langsame Geschwindigkeitsführung, die in Kombination mit geeigneter Brems- und Kupplungstechnik sicher verkehren lässt.

Historisch dienten Spiralbahnen dazu, steile Bergverbindungen herzustellen, bevor komplette Tunnelsysteme oder flachere Neigungsverläufe realisierbar waren. Heute finden sich Spiralen häufiger auf historischen oder touristisch genutzten Strecken sowie in bestimmten neuen Bergbahnkonzepten.