Spannungsgesteuerter

Spannungsgesteuerte Systeme bezeichnen elektronische Bauteile oder Schaltungen, deren wesentliche Parameter durch eine Steuerspannung beeinflusst werden. Der Begriff wird in der Elektronik- und insbesondere in der Audiotechnik verwendet und entspricht dem englischen Wort "voltage-controlled".

Typische Beispiele sind der spannungsgesteuerte Oszillator (VCO), der spannungsgesteuerte Verstärker (VCA) und der spannungsgesteuerte Filter (VCF). Bei einem VCO bestimmt die Eingangsspannung die Frequenz, bei einem VCA die Verstärkung und bei einem VCF die Grenzfrequenz oder das Filterverhalten. In der Praxis arbeiten CV (control voltage)-Signale häufig im Bereich von 0 bis 5 Volt oder 0 bis 10 Volt. In Audiogeräten wie modularen Synthesizern ist oft eine exponentielle oder lineare Kennlinie vorgesehen; beim VCO wird häufig eine 1 V/Octave-Kennlinie verwendet, um eine Oktave pro Volt zu realisieren.

Technisch umgesetzt werden spannungsgesteuerte Parameter durch Bauelemente wie Transistoren, Operationsverstärker oder integrierte Schaltungen, deren Leitwerte durch die CV moduliert werden. Die Steuerung kann linear oder nichtlinear sein; exponentielle Charakteristika sind besonders wichtig, um musikinstrumentale Tonhöhe stabil zu halten.

Anwendungen finden sich vor allem in der analogen Audiotechnik, bei modularen Synthesizern, Mess- und Reglersystemen sowie in Steuerungs- und Regelkreisen. Vorteile sind eine direkte, kompakte Ansteuerung und einfache Kopplung mehrerer Bauteile; Nachteile umfassen Drift durch Temperatureinflüsse, Rauschen und Abhängigkeiten vom Versorgungssignal.

Siehe auch: voltage-controlled oscillator, voltage-controlled filter, voltage-controlled amplifier; Unterschiede zu stromgesteuerten oder digital gesteuerten Varianten.