Schneckengetriebe

Schneckengetriebe sind Getriebeformen, bei denen eine Welle in Form einer Wurm-Schnecke mit einem Schneckenrad zusammenarbeitet. Der Wurm dient als axial angeordnetes, spiralförmiges Zahnprofil, das in das Zähnekranz des Schneckenrades greift. Durch Drehen des Wurms wird das Schneckenrad gemäß der Geometrie des Zahnsatzes in Drehung versetzt.

Aufbau und Funktionsprinzip: Der Wurm kann eine, zwei oder mehrere Startfäden besitzen (Einfach-, Doppel- oder Mehrfachstart). Das Schneckenrad trägt entsprechend viele Zähne Z. Die Übersetzung ergibt sich aus i = Z / S, wobei S die Anzahl der Starts am Wurm ist. Typischerweise bestehen Wurm und Schneckenrad aus gegensätzlich passenden Materialien, häufig Stahl für den Wurm und Bronze oder gehärteten Stahl für das Schneckenrad, um Reibung und Verschleiß zu steuern.

Eigenschaften: Schneckengetriebe ermöglichen große Untersetzungen in sehr kompaktem Bauraum. In vielen Konstruktionen sind sie aufgrund der weichen Reibungskontakte selbsthemmend, wodurch Rückwärtsdrehungen (Backdrivability) stark eingeschränkt oder verhindert werden. Der Wirkungsgrad liegt je nach Bauart und Schmierung grob zwischen 30 und 70 Prozent; Wärmeentwicklung und Verschleiß können bei Last- oder Dauereinsatz auftreten, weshalb eine ausreichende Schmierung erforderlich ist.

Anwendungen: Typische Einsatzbereiche sind Maschinenbau, Hebezeuge, Fördertechnik, Tor- und Türantriebe, Positionier- und Winkelachsen sowie CNC- und Robotikanwendungen, in denen hohe Untersetzung auf kleinem Raum und eventuell Selbsthemmung gewünscht ist.

Vorteile/Nachteile: Vorteile sind hohe Untersetzung bei kleinem Bauvolumen und oft Selbsthemmung. Nachteile sind begrenzte Tragfähigkeit, höhere Verschleiß- und Wärmeentwicklung sowie geringere Effizienz bei hohen Lasten. Wartung erfordert regelmäßige Schmierung und Überprüfung der Kontaktflächen.