Schiffsformen

Schiffsformen bezeichnen in der Schiffsbautechnik die äußere Geometrie eines Schiffsrumpfes. Die Form bestimmt, wie das Wasser den Rumpf umströmt, und beeinflusst Widerstand, Stabilität, Seetüchtigkeit, Nutzlast und Manövrierfähigkeit. Weil verschiedene Einsatzzwecke unterschiedliche Anforderungen stellen, entstehen unterschiedliche Rumpfformen.

Die häufigsten Kategorien sind Vollrumpf (Displacement hull), Planrumpf (Planing hull) und Halbdisplacement-Rumpf. Vollrumpf-Rumpfe sind langgestreckt, stabil und effizient bei niedrigen Geschwindigkeiten, typisch für Frachter und Containerschiffe. Planrumpf-Rumpfe sind leichter planend; sie erreichen hohe Geschwindigkeiten bei relativ geringem Verdrängungsvolumen, zum Beispiel bei Schnellbooten oder Sportbooten. Halbdisplacement-Rumpfe kombinieren Merkmale beider Typen und finden sich häufig in Fähren oder Marineschiffen. Zusätzlich gibt es Mehrrumpfformen wie Katamaran und Trimaran, die bei gleicher Wasserlinie mehr Stabilität und Innenraum bieten und oft geringeren Seitenwindwiderstand besitzen.

Der Einfluss der Form erstreckt sich auf Geschwindigkeit, Reichweite, Seegängigkeit und Bau- bzw. Betriebskosten. Technische Kennzahlen wie die Wasserlinienlänge, der Blockkoeffizient oder der Formfaktor helfen, Widerstand und Stabilität abzuschätzen. Moderne Entwürfe nutzen Strömungsdynamik-Simulationen (CFD) und Modellversuche im Wasserkanal, um Rumpfformen zu optimieren. Die Wahl der Schiffsform hängt primär vom Einsatzprofil ab: Fracht, Passagierverkehr, Militär oder Freizeitboot.