Reinraumkleidung

Reinraumkleidung bezeichnet spezielle Bekleidung, die in kontrollierten Umgebungen (Reinräumen) getragen wird, um Kontamination durch Partikel, Mikroorganismen oder Fasern zu minimieren. Ziel ist der Schutz von Produkten und Prozessen vor menschlichen Emissionen sowie der Schutz des Personals vor kontaminierenden Stoffen.

Typische Bestandteile sind Overall/Anzug, Haube, Überschuhe, Handschuhe, Mund-Nasen-Schutz und gegebenenfalls Kittel oder Schürzen. Materialien reichen von feinfädigen Polyestergeweben über laminiertes Material (z. B. PTFE-beschichtet) bis zu Vliesstoffen wie Tyvek; häufig werden antistatische und flüssigkeitsabweisende Eigenschaften kombiniert. Nähte werden versiegelt oder geschweißt, Verschlüsse sind so gestaltet, dass Partikelaustritt reduziert wird.

Reinraumkleidung wird nach Reinheitsanforderungen ausgewählt, die sich an Normen wie ISO 14644-1 und ISO 14644-5 orientieren. Prüfungen umfassen Partikelabgabe, Luftdurchlässigkeit, Penetrationstests und elektrostatische Eigenschaften. Herstellerangaben und Zertifizierungen helfen bei der Zuordnung zu Reinraumklassen.

Anwendungen finden sich in der Mikroelektronik, Pharma- und Medizinprodukteherstellung, Optik, Lebensmitteltechnologie und Raumfahrt. Wichtige Aspekte im Betrieb sind korrekte An- und Auskleidetechnik, regelmäßige Reinigung oder sachgerechter Austausch (Einweg vs. Mehrweg), Validierung der Reinigungsprozesse sowie Schulung des Personals. Die Auswahl folgt Kriterien wie erforderliche Schutzwirkung, Tragekomfort, Wirtschaftlichkeit und materialkompatibilität mit dem jeweiligen Prozess.