Rangierkupplungen

Rangierkupplungen bezeichnet eine Gruppe von Kupplungssystemen, die speziell für Rangierfahrten im Güterverkehr entwickelt wurden. Sie dienen dem raschen und sicheren Verbinden sowie Trennen von Güterwagen in Rangierbahnhöfen und beim Umlauf von Wagenreihen. Typischer Einsatz erfolgt durch Rangierlokomotiven oder im Zugverband, der aus Flachwagen, Güterwagen oder Waggons besteht.

Konstruktion und Funktionsweise unterscheiden sich je nach Bauart. Klassische Rangierkupplungen basieren oft auf mechanischen Verbindungssystemen, etwa Haken- oder Stangenkupplungen, die manuell oder durch den Rangierführer betätigt werden. Moderne Ausführungen können zusätzlich automatische Verriegelungen oder hydraulische/pneumatische Aktoren nutzen, um das Ankoppeln unter Ladevorgängen oder in dichtem Rangierverkehr zu erleichtern. Ziel ist, eine sichere Kraftübertragung bei niedrigen Geschwindigkeiten und geringem Vorspann zu ermöglichen, ohne dass umfangreiche Rangiermanöver erforderlich sind.

Anwendung und Kompatibilität spielen eine zentrale Rolle. Rangierkupplungen müssen in der Regel mit den vorhandenen Puffer-Systemen und Kupplungsaufnahmen der Wagen kompatibel sein. In vielen Bahnsystemen ergänzen oder ersetzen Rangierkupplungen andere Kupplungstypen im Bereich des Rangierbetriebs, besonders dort, wo schnelle Zuweisungen von Wagenfolgen erforderlich sind.

Historisch entstanden Rangierkupplungen aus dem Bedarf, Wagen im Yard unkompliziert miteinander zu verbinden. Heute finden sich sowohl einfache, robuste Lösungen als auch fortschrittliche, mechanisch oder hydraulisch betätigte Systeme, die den Anforderungen des modernen Rangierverkehrs gerecht werden.