Prüfstrategie

Eine Prüfstrategie, auch Prüf- oder Teststrategie, ist ein Plan, der festlegt, wie Prüf- bzw. Testaktivitäten organisiert, ausgeführt und kontrolliert werden, um die Übereinstimmung eines Produkts oder Prozesses mit Anforderungen sicherzustellen. Sie definiert Zielsetzung, Umfang, Verantwortlichkeiten, Ressourcen, Terminpläne und Qualitätskriterien sowie die Art der Belege, die zur Beurteilung herangezogen werden.

Zu den typischen Elementen gehören die Festlegung von Prüf- bzw. Testebenen (Unit-, Integrations-, System- und Abnahmetests), die Auswahl von Prüfmethoden und -techniken, das Testen in Abhängigkeit von Risiken, die Definition von Testdaten, die Umgebungsbedingungen, das Fehler-/Mängelmanagement, die Dokumentation und die Kriterien für den Abbruch bzw. Abschluss der Prüfungen.

In der Praxis unterscheiden sich Prüfstrategien je nach Domäne. In der Softwareprüfung kommen riskikbasedes oder an Anforderungen orientiertes Testdesign, strukturierte (white-box) oder funktionale (black-box) Techniken, sowie exploratives Testen zum Einsatz. In der Qualitäts- oder Complianceprüfung dient die Strategie oft der Risikobewertung, Stichprobenverfahren, Nachweisen und Berichterstattung.

Der Prozess umfasst Erstellung der Strategie, Abstimmung mit Stakeholders, Durchführung der Prüfungen, Auswertung der Ergebnisse, Berichterstattung und kontinuierliche Anpassung. Typische Kennzahlen sind Abdeckungsgrad, Fehlerrate, Dauer bis zur Behebung von Fehlern, Kosten der Qualität sowie Zeit- und Ressourcenaufwand.

Vorteile einer gut definierten Prüfstrategie liegen in klarer Orientierung, konsistenten Prüfergebnissen und besserer Ressourcenplanung. Grenzen ergeben sich aus sich ändernden Anforderungen, dynamischen Projektverläufen und unvollständigen Daten.