Protokolltyp

Der Begriff Protokolltyp bezeichnet in der Netzwerktechnik eine Kennzeichnung, die angibt, welches Protokoll die Nutzlast einer Übertragung interpretieren soll. Er fungiert als Demultiplexing-Hinweis, der einem unteren Kommunikationslayer anweist, die Daten an den richtigen oberen Protokollstack weiterzuleiten.

In den meisten Technologien wird der Protokolltyp in einem Header-Feld codiert. Beispiele: EtherType im Ethernet-Frame, das bei 0x0800 IPv4, 0x86DD IPv6 und 0x0806 ARP bezeichnet. Im IPv4-Header gibt das Feld Protocol an, welches Protokoll die Nutzdaten (TCP, UDP, ICMP) enthält; im IPv6-Header entspricht diesem Feld Next Header. Auf der Transportschicht dienen Portnummern der Multiplexing der Anwendungen innerhalb des jeweiligen Transportprotokolls, nicht als Protokolltyp des Frames selbst.

Die Verwendung von Protokolltypen unterstützt Interoperabilität und Erweiterbarkeit, da neue Protokolle durch neue Typwerte eingeführt werden können, ohne die darunterliegende Schicht zu ändern. Die Werte sind in Spezifikationen definiert (z. B. EtherType, IP Protocol).

Im praktischen Einsatz finden sich Protokolltypen in Routern, Switches, Netzwerkstacks von Betriebssystemen sowie in API-Definitionen von Sockets. Unterschiede zwischen Schicht 2 (EtherType) und Schicht 3/4 (IP Next Header/Protocol) sind häufig Gegenstand von Konzeptionen und Implementationen. Siehe auch EtherType, IP-Protokollnummer, Next Header.