Postgesellschaften

Postgesellschaften sind postalische Dienstleistungsunternehmen, die in der Regel staatlich, teilstaatlich oder privatisiert organisiert sind. Sie betreiben das nationale Brief- und Paketnetz, bieten Logistik- und Zahlungsdienste an und tragen in vielen Ländern eine gesetzliche Universaldienstverpflichtung, die eine flächendeckende Erbringung zu erschwinglichen Preisen sicherstellt. Häufig arbeiten sie auch international im Netz der Post- und Logistikdienstleister zusammen.

Der Wandel der Postbranche begann mit der Liberalisierung des Marktes in vielen Ländern ab den 1990er Jahren. Postverwaltungen wurden in eigenständige Gesellschaften überführt, Wettbewerb eröffnet und Regulierungsbehörden eingeführt, um Preise, Netzinfrastruktur und Universaldienst zu überwachen. Die Struktur reicht von staatsnahen Konzernen bis zu privat gehandelten Unternehmen.

Typische Beispiele sind Deutsche Post AG, Österreichische Post AG, La Poste (Groupe La Poste) in Frankreich, PostNL, Swiss Post, bpost, Posti. Die organisatorische Form variiert: Aktiengesellschaften, gemischt-private Gesellschaften oder öffentlich-rechtliche Körperschaften. Viele Postgesellschaften betreiben neben dem klassischen Brief- auch den Paketdienst und, in einigen Ländern, Bank- oder Zahlungsdienste.

Zu den aktuellen Herausforderungen gehören rückläufige Brieflieferungen, wachsender Paketverkehr durch E-Commerce, Investitionsbedarf in Netze und IT, und politische Debatten über Staatseigentum versus Marktöffnung. Dennoch bleiben Postgesellschaften zentrale Netzinfrastrukturen, insbesondere in ländlichen Gebieten, und tragen zur wirtschaftlichen Vernetzung und digitalen Transformation bei.