Planedefekte
Planedefekte, auch planare Defekte genannt, sind Störungen der Atomanordnung in einem Kristall, die sich über große Flächen erstrecken und parallel zu einer Kristallfläche verlaufen. Sie unterscheiden sich von Punktdefekten (Vakanzen, Interstitialatome) und von Liniendefekten (Dislokationen). Planare Defekte trennen Bereiche unterschiedlicher Orientierung oder Ordnung und treten häufig in Polykristallen sowie bei Phasenübergängen auf.
Typische Beispiele sind Korngrenzen, die Bereiche unterschiedlicher Orientierung trennen; Zwillinge sind kohärente, spiegelbildliche Grenzflächen; Stacking-Faults sind
Entstehung: Korngrenzen entstehen beim Wachstum, Rekristallisation oder Abkühlung; Zwillinge durch Deformationsprozesse; Stacking-Faults durch Verschiebung von Versetzungen;
Einfluss auf Eigenschaften: Planedefekte beeinflussen Diffusion, Festigkeit und Kriechverhalten; sie können den Elektronik- und Thermischen Transport
Charakterisierung: TEM/STEM liefern direkte Bilder; EBSD kartiert Korngrenzen; Röntgenbeugung und 3D-Analytik liefern statistische und chemische Informationen.
Anwendungen: Kontrolle von Planedefekten dient der Optimierung von Festigkeit, Formänderung, Diffusion und Zuverlässigkeit in Metallen, Keramiken