Ortsstempeln

Ortsstempeln, auch Ortsstempel genannt, sind Poststempel, die den Ort des bearbeitenden Postamts auf einer Sendung anzeigen. Sie bestehen in der Regel aus dem Namen der Ortschaft und enthalten oft ein Datum; zeitweise sind auch Zeitangaben oder Postamtskennzahlen Teil des Abdrucks. Als Stempelabdruck wird er zum Stempeln von Briefen, Karten oder Paketen verwendet, um die Abwicklung und den Bearbeitungsort zu dokumentieren.

Historisch waren Ortsstempel vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert in vielen europäischen Ländern, darunter dem Deutschen Reich, Österreich und der Schweiz, weit verbreitet. Sie dienten der Herkunftskennzeichnung und der Chronologie der Sendung. Mit der Einführung maschineller Abstempelung und moderner Postabläufe änderten sich die Formen und der Anteil handschriftlicher oder lokaler Stempel ging zurück. Dennoch bleiben Ortsstempel eine zentrale Kategorie in der Philatelie.

Formen und Merkmale der Ortsstempel variieren: Sie können rund, oval oder quadratisch sein; oft tragen sie den Ortsnamen in einer Ring- oder Rahmeneinteilung, gelegentlich sind zusätzlich Ziffern bzw. Buchstaben für Postdienststellen angegeben. Die Gestaltung kann von einfachen Datumsangaben bis hin zu mehrzeiligen Abdrücken reichen.

Für Sammler von postalischer Geschichte liefern Ortsstempel wichtige Hinweise auf Herkunft, Datum und Postwege. Sie helfen bei der Datierung von Belegen, der Rekonstruktion von Transportwegen und der Einordnung in Postgeschichtskataloge. Ortsstempel bleiben damit eine relevante Komponente philatelistischer Belege.