Orientierungsgespräche

Orientierungsgespräche sind strukturierte Beratungsgespräche, die darauf abzielen, Menschen bei der Orientierung und Entscheidungsfindung in Bezug auf Bildung, Beruf oder weitere Lebenswege zu unterstützen. Sie finden in verschiedenen Kontexten statt, insbesondere in Schulen, Berufsberatungsstellen, Hochschulen, Jugendhilfeträgern und in manchen Unternehmen im Rahmen der Personal- oder Nachwuchsförderung.

Zweck und Inhalt der Gespräche sind der Abgleich von persönlichen Interessen, Stärken und Zielen mit bestehenden Ausbildungs- und Studienoptionen. Typische Themen sind Informationsvermittlung zu Ausbildungs- und Studienwegen, Realitätscheck von Chancen, Planung von nächsten Schritten und das Erarbeiten eines konkreten Handlungsplans. Eingesetzte Instrumente können Interessen- und Eignungstests, Matching-Checks oder reflexive Gesprächstechniken sein. Ziel ist es, eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen und notwendige Unterstützungsangebote zu vernetzen.

Teilnehmer und Ablauf variieren je nach Kontext. Häufig beteiligt sind Schülerinnen oder Schüler, Studierende oder Klientinnen und Klienten, Lehrkräfte, Berufsberaterinnen oder Schulpsychologinnen sowie gegebenenfalls Eltern, Mentorinnen oder Sozialarbeiter. Der Ablauf umfasst Vorbereitung, offenes Gespräch, Erarbeitung von Zielen und Maßnahmen sowie Vereinbarung eines Folgetermins zur Evaluation des Fortschritts.

Ergebnisse orientieren sich am individuellen Fall: ein Beratungsprotokoll, ein konkreter Förder- bzw. Studien- oder Ausbildungsplan sowie Hinweise auf Weitervermittlung oder zusätzliche Unterstützung. Kritikpunkte betreffen die Qualität der Beratung, mögliche Verzerrungen durch Rollen, Datenschutz und die Notwendigkeit barrierefreier Zugänge. Orientierungsgespräche sind häufig ein Baustein der Berufs- und Studienorientierung.