Ohrläppchen

Ohrläppchen, medizinisch Lobus auriculae, bezeichnen den weichen, fleischigen unteren Teil des äußeren Ohres. Im Gegensatz zu Knorpelteilen besteht es überwiegend aus Binde- und Fettgewebe, eingerahmt von Haut. Es hat keine Knorpelstruktur und ist daher besonders elastisch und gut durchblutet.

Es gibt zwei Hauptformen: freies Ohrläppchen, das am unteren Rand des äußeren Ohres frei hängt, und angelegtes Ohrläppchen, das direkt an der Schädelwand anliegt. Die Verteilung dieser Formen variiert individuell und kulturell. Das Ohrläppchen wird von Haut bedeckt und besitzt meist eine glatte Oberfläche; es können wenige Haarfollikel oder Talgdrüsen vorhanden sein.

Die Versorgung erfolgt über Äste der Arteria temporalis superficialis und der Arteria auricularis posterior. Die sensible Innervation erfolgt primär durch den Nervus greatae auricularis (C2–C3) sowie durch Zweige des Nervus auriculotemporalis (V3). Durch die gute Durchblutung und dünne Haut ist das Ohrläppchen anfällig für Verletzungen, aber auch relativ schnell heilbar.

Funktionell hat das Ohrläppchen keine zentrale anatomische Aufgabe. Es dient ästhetischen, kulturellen und sensorischen Zwecken und ist häufig Ziel moderner Körperschmuck-Traditionen. Piercings am Ohrläppchen sind weit verbreitet; Neben der Schönheit gibt es Risiken wie Infektionen, Abszesse oder Narbenbildung (einschließlich Keloiden). In gewerblichen und medizinischen Kontexten werden Verletzungen oder Deformitäten am Ohrläppchen gelegentlich operativ korrigiert (Lobuloplastik).

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