NichtMehrwertAktivitäten

NichtMehrwertAktivitäten (NMA) bezeichnet in der Betriebswirtschaft Aktivitäten innerhalb eines Wertstroms, die keinen direkten Mehrwert für den Kunden schaffen. Sie verbrauchen Ressourcen, verlängern die Durchlaufzeiten und erhöhen Kosten, ohne zur Kernleistung beizutragen. Im Lean-Management werden NMA als Verschwendung verstanden; einige Tätigkeiten können zwar notwendig sein (z. B. Compliance oder Sicherheit), fallen aber dennoch nicht direkt in den Kundennutzen.

Typischerweise werden in der Praxis acht Verschwendungen unterschieden: Transport, Lagerbestand, Bewegung, Warten, Überproduktion, Überbearbeitung, Fehler und Nicht genutztes Können.

Zur Identifikation von NMA werden Werkzeuge wie die Wertstromanalyse, Gemba-Walks, Prozesskennzahlen und Zeitstudien eingesetzt. Ziel ist es, nicht wertschöpfende Schritte sichtbar zu machen und Voraussetzungen sowie Abhängigkeiten zu verstehen.

Maßnahmen zur Reduktion umfassen Standardisierung von Prozessen, Reduzierung von Hand-offs, Just-in-Time- und Pull-Systeme, Umstrukturierung von Layouts (5S), SMED für schnellere Wechsel und Poka-yoke zur Fehlervermeidung. Gleichzeitig können manche nicht wertschöpfende Aktivitäten bewusst beibehalten werden, wenn sie gesetzliche Anforderungen erfüllen oder Sicherheit gewährleisten; in solchen Fällen spricht man von notwendigen Nicht-Wertschöpfungsaktivitäten (NNVA).

Auswirkungen: Die Beseitigung von NMA führt typischerweise zu kürzeren Durchlaufzeiten, geringeren Lagerbeständen und höherer Qualität. Beispiele: doppelte Dateneingaben, unnötige Absprachen, Wartezeiten, überflüssige Transportwege.